Aktuell:

21.11.2022, 19 Uhr: Katar-Veranstaltung "GELD. MACHT. KATAR." in der Kongresshalle Gießen, Kerkrade-Zimmer

Die Fußballweltmeisterschaft vom 20.11. bis zum 18.12. in Katar entzweit Sportfans auf der ganzen Welt. Seit der Entscheidung im Dezember 2010, die WM nach Katar zu geben, kommen die Umstände der WM-Vergabe und die Situation der Gastarbeiter*innen in Katar nicht mehr aus den Schlagzeilen:

  • Vorwürfe, Stimmen bei der WM-Vergabe wurden von Katar erkauft und/oder von politischer Seite beeinflusst, bleiben ungeklärt, bzw. folgenlos.
  • In Katar leben knapp 300.000 Einheimische, aber 2,3 Millionen Gastarbeiter*innen, die meisten aus Asien.
  • Katar ist eines der reichsten Länder der Erde: Im Jahr 2021 beträgt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Katar geschätzt rund 68.000 US-Dollar. Für das Jahr 2022 wird das BIP pro Kopf Katars auf rund 82.000 US-Dollar prognostiziert.
  • Sechs neue Stadien wurden für diese WM gebaut, die Gesamtkosten für die neuen Stadien und Infrastrukturmaßnahmen addieren sich zu 150 Milliarden Euro.
  • In Katar bekommen Gastarbeiter*innen erst seit 2020 einen Mindestlohn von knapp 270€ im Monat. Ein Streikrecht gibt es nicht.
  • Seit der WM-Vergabe 2010 sind in Katar 15.000 Gastarbeiter*innen gestorben, laut offiziellen Zahlen nur drei im unmittelbaren Zusammenhang mit den Stadienbauten.
  • Die Regierung des WM-Gastgebers Katar lehnt die Einrichtung eines Entschädigungsfonds für verletzte oder verstorbene Wanderarbeiter*innen ab.
  • Das Organisationskomitee der WM 2022 in Katar hat Fans zu bezahlten Reisen zum Turnier eingeladen. Die beteiligten Fans haben in dem Programm die Möglichkeit, bis zum Ende des Turniers auf Kosten der Gastgeber*innen in Katar zu bleiben, hinzu kommt ein Taschengeld von täglich knapp 70 Euro.
  • Der offizielle WM-Botschafter Salman nennt gegenüber der ARD Homosexualität einen "geistigen Schaden".
  • Wie konnte es passieren, dass ein kleines Land auf der arabischen Halbinsel, das keinerlei Fußballtradition besitzt, Gastgeber für die wichtigste Sportveranstaltung auf der Welt werden konnte? Wie muss die Situation der Menschenrechte und der Arbeiter*innen in Katar und die Rolle der FIFA / der Weltöffentlichkeit bewertet werden?
    Diese Fragen möchten wir mit unseren Gästen besprechen und gemeinsam diskutieren.
    Dafür haben wir – der SPD Ortsverein Gießen Ost - eingeladen:

  • PD Dr. Jürgen Schraten, Universität Gießen
  • Matthias Körner, Regionsgeschäftsführer des DGB Mittelhessen
  • und Lina Kost und Leon Niekamp, Amnesty International (Gruppe Gießen)